Ernst Barlach war ein deutscher Bildhauer, Graphiker und Schriftsteller. Er wurde am 2. Januar 1870 in Wedel bei Hamburg geboren und starb am 24. Oktober 1938 in Rostock.
Barlachs künstlerisches Schaffen umfasst vor allem Skulpturen, aber auch Zeichnungen, Druckgrafiken und Schriften. Er gehörte zu den bedeutendsten Vertretern des Expressionismus und der sogenannten Generation des Ersten Weltkriegs.
Seine Werke zeichnen sich durch eine tiefe Ernsthaftigkeit und Ausdruckskraft aus. Oft behandeln sie existenzielle Themen wie Leid, Trauer, Konflikt und den Kampf des Individuums mit der Gesellschaft. Barlach schuf häufig Figuren in herausfordernden und dramatischen Situationen, die eine tiefe emotionale Wirkung erzeugen.
Einige seiner bekanntesten Werke sind die "Schwebende" (1927), der "Lesende Klosterschüler" (1916) und der "Geistkämpfer" (1928). Barlachs Figuren sind oft stilisiert und vermitteln eine fast symbolhafte Präsenz.
Barlach engagierte sich auch politisch, insbesondere in der Zeit der Weimarer Republik. Er war ein Kritiker des Nationalsozialismus und seine Werke wurden von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" diffamiert. Viele seiner Skulpturen wurden beschlagnahmt und zerstört.
Heute gilt Barlach als einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind in zahlreichen Museen und Ausstellungen weltweit zu sehen. In Güstrow, seinem letzten Wohnort, befindet sich das Ernst-Barlach-Haus, ein Museum und Gedenkstätte, das sein Leben und Werk würdigt.
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